Dienstag, 4. November 2008

Hätten Sie’s gewusst?


„jemanden/etwas aufnehmen in/unter/auf …”

Nach jemanden/etwas aufnehmen in/unter/auf … kann der Dativ (Frage: wo?) oder der Akkusativ (Frage: wohin?) stehen; der Akkusativ ist jedoch häufiger. Man nimmt etwa eine Anschrift in ein Adressbuch (seltener: in einem Adressbuch) auf oder Vermerke in den Frachtbrief (seltener: in dem Frachtbrief) auf. Vielfach ist jedoch nur einer der beiden Fälle möglich. Der Akkusativ drückt im Allgemeinen eine enge Verbindung aus, das Aufgehen des Aufgenommenen im Aufnehmenden. So nimmt man jemanden in die eigenen Reihen, in den Chor oder in den Schoß der Familie auf. Um eine Eingliederung in ein größeres Ganzes handelt es sich auch, wenn ein Theaterstück in das Repertoire oder Angaben in einen Text aufgenommen werden. Der Dativ hingegen bezeichnet eine weniger enge Bindung: Patienten werden in einem Krankenhaus aufgenommen, Gäste in einem Hotel. In den Sätzen Ich nehme den Mann als Schwiegersohn in unsere Familie auf und Ich nehme ihn als Feriengast in meiner Familie auf sind die Kasus daher nicht austauschbar.


Was Sie schon immer wissen wollten


Abkürzungen am Satzanfang

Einfache Abkürzungen am Satzanfang werden großgeschrieben, z. B. „Vgl.” (für: vgl. = vergleiche), „Offz.” (für: offz. = offiziell) oder „Heim.” (für: heim. = heimisch). Man gerät jedoch leicht ins Grübeln, wenn am Satzanfang eine mehrteilige Abkürzung, die eigentlich mit kleinem Buchstaben beginnt, großgeschrieben wird. Da das ungewohnte Schriftbild verständnishemmend wirken könnte, sollten derartige Abkürzungen am Anfang eines Satzes besser ausgeschrieben werden, z. B.: „Mit anderen Worten” statt „M. a. W.”, „Meiner Meinung nach” und nicht „M. M. n.”.
Die Abkürzungen „i. V.” (in Vertretung, in Vollmacht) und „i. A.” (im Auftrag) werden mit großem „I” geschrieben, wenn sie nach einem abgeschlossenen Text oder allein vor der Unterschrift stehen, z. B.:

Herr Müller wird Sie nach seiner Rückkehr sofort anrufen.
I. V. Schneider

Der erste Bestandteil dieser Abkürzungen wird jedoch im Text, nach Grußformeln, nach dem Namen einer Firma, Behörde o. dgl. kleingeschrieben, z. B.:

Mit freundlichen Grüßen

Duden-Sprachberatung
i. V. Schneider



Für Sie nachgeschlagen


ein toter Punkt

Duden 11, Redewendungen 1. ein Stadium, in dem keine Fortschritte mehr erzielt werden: Die Verhandlungen waren auf dem toten Punkt angelangt.
2. ein Zustand stärkster Ermüdung, Erschöpfung: Ein starker Kaffee sollte ihr über den toten Punkt hinweghelfen.
Die Wendung stammt aus dem Bereich der Technik. Wenn Pleuelstange und Kurbel einer Antriebsmaschine eine gerade Linie bilden, spricht man vom „toten Punkt”, denn dann bewegt sich die Pleuelstange weder vor noch zurück; es ist der Punkt, an dem sich ihre Bewegungsrichtung umkehrt.

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